Vor ausverkauftem Haus präsentierten Johanna Zett und Friedrich Rau in der Halle der Akademie Burg Fürsteneck eine Auswahl internationaler und deutscher Musicalsongs. Gemeinsam mit dem amerikanischen Pianisten David Andruss zeigte das Trio eine beeindruckende Harmonie und interpretierte eine sorgfältig zusammengestellte Auswahl meist balladesker Musicalsongs.
Der erste Teil des Abends begann mit Songs aus Robin Hood – Das Musical, darunter „Freiheit für Nottingham“ und „Endlich frei sein“. Johanna und Friedrich zeigten ihre stimmliche Vielfalt, besonders bei gefühlvollen Titeln wie „Woran kann ich noch glauben“ und „Du bist nicht allein auf dieser Welt“. Es folgten eindrucksvolle Stücke aus internationalen Musical-Erfolgen, darunter „Ich hab geträumt“ aus Les Misérables und „Herr der Insel“ aus Die Schatzinsel. Ein besonderer Höhepunkt war Johannas deutsche Fassung von „Waving Through A Window“ aus Dear Evan Hansen, die sie an diesem Abend erstmals präsentierte. Ihre Interpretation fesselte das Publikum durch die subtile Intensität, die sie dem Song verlieh.
Nach der Pause folgten Klassiker aus bekannten Disney-Musicals wie Der König der Löwen, Mary Poppins und Tarzan. Besonders beeindruckend war Johannas Interpretation von „Mrs. Banks zu sein“ aus Mary Poppins, die sie mit persönlichen Erlebnissen von ihrer Zeit am Thuner See verband. Friedrich glänzte unter anderem mit „Go The Distance“ aus Hercules, das 2024 seine deutsche Erstaufführung feierte und in Hamburg begeistert aufgenommen wurde.
Persönliche Anekdoten verliehen dem Abend eine besondere Note: Johanna erinnerte sich daran, wie sie Friedrich bei seiner Teilnahme am Tarzan-Casting unterstützte, und Friedrich erzählte von der Bedeutung von Der Medicus – Das Musical für seine Karriere als Musicaldarsteller. Diese Geschichten verliehen der Vorstellung Authentizität und Nähe.
David Andruss‘ sensibles, nuancenreiches und unaufdringliches Klavierspiel begleitete die Darsteller dynamisch und stimmungsvoll. Der Zauber der Musicals übertrug sich spätestens bei „Dir gehört mein Herz“ auf alle Anwesenden. Am Ende des Abends dankte das Publikum den Künstlern mit langanhaltendem Applaus und Standing Ovations. Mit zwei Zugaben und dem passenden Schlusstitel „Es fühlt sich nach Heimat an“ aus Der Medicus entließen die Künstler die Gäste in die kalte Nacht. Alle Anwesenden waren sich einig: Dieses Konzert sollte im nächsten Jahr, dann hoffentlich bei sommerlichem Wetter, im Burghof wiederholt werden.