Frühe Musik der Hohen Stände
Fortbildung zur Musik des Mittelalters
unter Leitung von Prof. Dr. Marc Lewon, Prof. Dr. Uri Smilansky und Prof. Baptiste Romain
Anmeldung, Warte- und Interessent*innenliste
Sie können sich hier zur Fortbildungsreihe anmelden.
Die aktuelle Durchführungsrunde (2024/2025) ist zwar ausgebucht, Sie können sich aber über diesen Link auf die Warteliste setzen lassen. Sollten Sie zu Beginn dieser Runde aufgrund von Abmeldungen anderer Teilnehemender nachrücken können, informieren wir Sie. Je nach Voraussetzungen ist dies bis etwa zum dritten Termin möglich. Spätestens nach dem dritten Termin, ist ein Nachrücken unwahrscheinlich bzw. das Erreichen des Zertifikats nicht mehr möglich. Nehmen Sie dennoch gern Kontakt zu uns auf (Kontaktdaten siehe unten).
Die Eintragung in die Warteliste ist unverbindlich. (Die auf der oben verlinkten Anmeldeseite beschriebene Verbindlichkeit bezieht sich nur auf den Button "Anmelden", sobald der Anmeldebutton auf "Warteliste" steht, erlischt diese Verbindlichkeit). Sollten Sie von uns informiert werden, aber zu diesem Zeitpunkt die Reihe nicht mehr antreten wollen, entstehen Ihnen also keine Nachteile.
Der Vorteil einer Eintragung in die Warteliste für Sie und für uns besteht darin, dass Sie automatisch in unsere Interessent*innen-Liste für die nächste Durchführungsrunde aufgenommen werden. Sie beginnt voraussichtlich im Jahr 2026. Wir freuen uns über Ihre frühzeitige Eintragung in die Interessent*innen-Liste, denn die Teilnehmendenzahl der Reihe ist auf 12 TN begrenzt (bei besonderen Voraussetzungen auf 14 TN erweiterbar). Bei Neu-Ausschreibung der Reihe werden Sie als Interessent*in zuerst kontaktiert, in Reihenfolge Ihrer Listenposition.
Die Fortbildung im Überblick
Ziel: Musikalische und musiktheoretische Vertiefung im Kontext der Musik des Mittelalters
Zielgruppe: Erfahrene Musiker*innen und Musikpädagog*innen sowie Musikstudierende
Inhalte: Vom 11. Jh. bis zum 15. Jh. werden verschiedene länderspezifische Inhalte und Stilepochen praktisch und theoretisch erarbeitet.
Aufbau: Jede Präsenzeinheit bietet musikpraktische und praxisorientierte musiktheoretische Inhalte.
Abschluss: Zertifikat der Burg Fürsteneck
Inhaltliche Leitung: Prof. Dr. Marc Lewon, Prof. Dr. Uri Smilansky und Prof. Baptiste Romain
Co-Dozierende: Je nach Bedarf und Möglichkeit werden andere Fachleute hinzugezogen, dazu zählen u.a. Dr. Agnieszka Budzińska-Bennett, Sabine Lutzenberger, Dr. Grace Newcombe und Matthieu Romanens.
Umfang/Dauer: 12 Präsenzeinheiten (je Freitagabend bis Sonntagmittag) im Zeitraum von März 2024 bis Oktober 2025
Teilnehmendenzahl: Maximal 12 Teilnehmende
Dozent*innen: je nach Bedarf und Möglichkeit 2 Dozierende pro Einheit
Kosten
In den Kosten enthalten sind neben der Kursgebühr die Übernachtung im Doppelzimmer (Einzelzimmer nach Verfügbarkeit mit Aufpreis möglich) und die Verpflegung (Frühstück, Mittag, Kaffee & Kuchen, Abendessen). Die Abrechnung der Einheiten erfolgt pro Einheit und wird vier Wochen vor Beginn der jeweiligen Einheit fällig.
Eine kostenpflichtige Anmeldung ist für die gesamte Fortbildung erforderlich (mit Ausnahme einer partiellen Teilnahme am musiktheoretischen Teil). Das Versäumen einzelner Abschnitte befreit nicht von der Zahlungsverpflichtung.
Reguläre Gebühr: 395 € pro Einheiten (Gesamt für 12 Einheiten: 4740 €)
Nachlass bei Vorauszahlung: Wird bis zum Beginn der Fortbildungsreihe die Gebühr für die gesamte Reihe im Voraus bezahlt, verringert sich der Gesamtbetrag von 4740 € auf 4260 €.
Sozialtarif: 30% Nachlass auf die reguläre Gebühr für Teilnehmende, die gesetzliche Sozialleistungen beziehen (bspw. Bürgergeld, Grundsicherung nach SGB XII oder Wohngeld), gegen Nachweis bei Anmeldung. Rückwirkend kann kein Nachlass gewährt werden. Liegt der Nachweis bei Anreise nicht vor, wird der volle Betrag fällig.
Jugendtarif: 40% Nachlass auf die reguläre Gebühr für Teilnehmende, die bei Beginn einer Fortbilungseinheit unter 27 Jahre sind (gegen Nachweis bei Anmeldung bzw. bei Anreise).
Hinweise: Auf Einzelzimmerzuschläge, Anreise am Vortag und Materialkosten kann kein Nachlass gewährt werden. Nachlässe sind nicht miteinander kombinierbar. Bei Fragen wenden Sie sich gern an uns.
Die Ausgangslage
Die berufs- und studienbegleitende „Fortbildung zur Musik des Mittelalters“ auf Burg Fürsteneck schließt eine Informations- und Ausbildungslücke, insbesondere für praktizierende Musiker*innen sowie Musikstudierende, die hier eine breit aufgestellte und fundierte praktische und theoretische Einarbeitung in die Besonderheiten und Schönheiten Früher Musik erfahren.
Die inhaltliche Konzeption und Leitung der Fortbildung übernehmen mit Prof. Dr. Marc Lewon, Prof. Dr. Uri Smilansky und Prof. Baptiste Romain drei international anerkannte Fachleute, sowohl in der musikhistorischen Forschung wie in der zeitgemäßen Interpretation Früher Musik. Die drei Leiter halten Professuren an der Abteilung „Mittelalter–Renaissance“ der Schola Cantorum Basiliensis für Praxis- (mittelalterliche Streich- und Zupfinstrumente, Ensembleklassen) und Theorie-Fächer (Musikgeschichte, Instrumentenkunde, Aufführungspraxis, Gehörbildung, Notationskunde). Die zwölf Einheiten der Fortbildung werden teilweise von den Leitern der Fortbildung selbst und teilweise von für das jeweilige Themengebiet vorgesehenen Fachdozierenden durchgeführt.
Inhalte & Termine
Um eine beispielhafte Einführung in die Vielzahl der unterschiedlichen Stile und in die übergroße Menge der überlieferten Musik zu ermöglichen, sind die einzelnen Kursblöcke schwerpunktmäßig stets einer Stilepoche innerhalb des Mittelalters gewidmet. So wird jeweils ein klar abgegrenztes Repertoire intensiv behandelt und es bleibt gewährleistet, dass die wichtigsten Stile und Quellen im Verlauf der Fortbildung gleichwertige Aufmerksamkeit erfahren. Zur Vertiefung des erlernten Repertoires arbeitet die Fortbildung mit dem System der „Überlagerung“. Am ersten Tag jeder neuen Einheit wird bereits Behandeltes nachbereitet.
Die 12 Einheiten
1. Einheit | 08.–10.03.2024 „...wie es war im Anfang“ (Kurseinführung; vom Ende der Antike bis zum 11. Jh.; Schwerpunkt gregorianischer Choral) | Dr. Agnieszka Budzińska-Bennett & Matthieu Romanens
2. Einheit | 05.–07.04.2024 Ars Trobar (weltliche Einstimmigkeit im 12./13. Jh.: Tobadors, Trouvères, Minnesänger) | Prof. Baptiste Romain & Dr. Grace Newcombe
3. Einheit | 03.–05.05.2024 Aquitanische Polyphonie (9.–12. Jh., Frankreich) | Dr. Agnieszka Budzińska-Bennett & Dr. Grace Newcombe
4. Einheit | 28.–30.06.2024 Notre Dame-Epoche (frühes 13. Jh., Frankreich) | Sabine Lutzenberger & Matthieu Romanens
5. Einheit | 30.08.–01.09.2024 Ars Antiqua (spätes 13. Jh., Frankreich) | Prof. Baptiste Romain & Dr. Grace Newcombe
6. Einheit | 18.–20.10.2024 Der Roman de FAUVEL (frühes 14. Jh., Frankreich) | Prof. Dr. Uri Smilansky & N.N.
7. Einheit | 06.–08.12.2024 Trecento (14. Jh., Italien) | Prof. Dr. Marc Lewon & Dr. Grace Newcombe
8. Einheit | 07.–09.03.2025 Ars Nova (14. Jh., Frankreich) | Dr. Agnieszka Budzińska-Bennett & Dr. Grace Newcombe
9. Einheit | 04.–06.04.2025 Ars Subtilior (um 1400, Italien und Frankreich) | Prof. Baptiste Romain & Sabine Lutzenberger
10. Einheit | 09.–11.05.2025 Burgundische Chanson (15. Jh.) | Prof. Dr. Marc Lewon & Prof. Baptiste Romain
11. Einheit | 22.–24.08.2025 Diminuition, Improvisation, Intavolierung (Instrumentalmusik, 15. Jh.) | Prof. Dr. Marc Lewon & Prof. Baptiste Romain
12. Einheit | 17.–19.10.2025 Sangspruchdichter, Meistersänger (15. Jh., deutschsprachig) | Sabine Lutzenberger & Prof. Dr. Marc Lewon
Inhalte: Die Dozierenden behalten sich vor, den Lehrplan entsprechend dem Kursverlauf sinnvoll zu ändern oder anzupassen.
Uhrzeiten: Die jeweiligen Kurstermine beginnen zunächst freitags 16:00 Uhr mit dem Kaffee und enden sonntags 13:30 Uhr* mit dem Mittagessen. Je nach Verfügbarkeit der Dozierenden und in Absprache mit den Teilnehmenden kann es im Verlauf der Fortbildung zu Anpassungen kommen, sodass der Beginn einzelner Termine auf freitags 18:30 Uhr verlegt werden kann und das Ende auf sonntags 15:30 Uhr. Hinweis zur Anreise: Am Freitag können die Zimmer ab 15:45 Uhr bezogen werden (Änderungen vorbehalten).
* Die in der Ausschreibung angegebene Uhrzeit "13:00 Uhr" ist technisch bedingt. Wir bitten dies zu entschuldigen.
Fortbildungsbegleitende Aspekte
Eine Web-Plattform stellt für alle Blöcke zusätzliche Informationen und Materialien (zur Vor- und Nachbereitung) zum Download bereit. Dort gibt es auch die Möglichkeit, Literatur zu sichten.
Partielle Teilnahme: Musiktheoretischer Zweig
Personen mit vorrangig musiktheoretischem aber zugleich praxisorientiertem Interesse erhalten auf Anfrage die Möglichkeit einer partiellen „passiven“ Teilnahme speziell an den musikgeschichtlich-theoretischen Unterrichtseinheiten, die jeweils am mittleren Tag der Präsenzblöcke liegen. Die Teilnahme am musikgeschichtlich-theoretischen Unterrichtsteil ist auf Anfrage möglich.
Gliederung der Kursblöcke
Die einzelnen Unterrichtstage haben jeweils unterschiedliche Schwerpunkte, auch wenn die thematischen Übergänge naturgemäß fließend und sinnvolle Abweichungen jederzeit möglich sind.
Musikpraxis
Ensembleunterricht
- Ensemblespiel – Umsetzung von Kompositionen in kleinen Besetzungen
- Repertoire – schneller Überblick über vorhandene Kompositionen einer Stilepoche
- Notation und Blattlesen (von historischer Notation) – Umgang mit Faksimiles der originalen Handschriften
- Improvisation– Methoden stilgerechten Improvisierens (ein- und mehrstimmig)
- Praktische Gehörbildung– in enger Verbindung mit der Improvisation, wobei der Fokus jedoch von stilistischen hin zu intervallischen Phänomenen verschoben wird
Einzelunterricht vor der mit-lernenden Gruppe
- Interpretation – stilistische Fragestellungen
- Technik – Instrumentalspiel und Gesang, z.B. Erörterung von Fragen beim Umlernen von einem modernen auf ein historisches Instrument (Spezielle instrumentenspezifische Fragestellungen müssen ggf. extern bearbeitet werden.)
- Solo-Repertoire – individuelle Erarbeitung von Stücken unterschiedlicher Epochen
- Präsentation – Einzelarbeiten und Ergebnisse der häuslichen Arbeitsphasen
Musikgeschichte und Musiktheorie
Die Musik des Mittelalters ist von den Hörgewohnheiten eines modern geschulten Ohres recht weit entfernt. Daher ist es auch für praktizierende Musiker unumgänglich, durch theoretische Beschäftigung mit den Quellen, Satztechniken und dem kulturellen Umfeld der Musik, einen Zugang zu dieser alten und zugleich neuen Klanglichkeit zu finden.
Am in der Mitte des jeweiligen Kursblocks gelegenen Unterrichtstag können primär musikgeschichtlich interessierte Teilnehmende zur Kerngruppe der Fortbildung hinzukommen. An diesem Tag finden musikhistorische Einheiten im Wechsel mit praktischen Übungen statt.
Überwiegend praxisbezogene Referate und Diskussionsvorträge
- Musikgeschichte – zeitgeschichtliches Umfeld und kultureller Kontext
- Aufführungspraxis und Instrumentenkunde – ein Blick auf historische Quellen und Abbildungen
- Theoretische Gehörbildung – Schärfung des Ohres für spezifisch mittelalterliche Klangphänomene als Hilfe bei der praktischen Aufführung und beim Musikgenuss
- Notationskunde – die tatsächliche Überlieferung des jeweils behandelten Repertoires in den Handschriften und das Lesen der originalen Notation
- Satzlehre – Verständnis von Kontrapunkt und Melodiebildung der jeweiligen Stilepoche, Analyse der Kompositionen im Dienste der Aufführung (Bei hinreichender Qualifikation und Einarbeitung können Teilnehmende dabei auch lernen, fehlende Stimmen stilsicher zu ergänzen oder eigene Fassungen zu komponieren.)
- Ästhetik – Diskussion über heutige Aufführungspraktiken, z. B. anhand von Aufnahmen.
- ggf. Dozentenvorspiel – thematische Klangbeispiele Früher Musik
Voraussetzung
An der Teilnahme Interessierte sollten profunde musikalische Erfahrung, idealerweise in Form einer Hochschulausbildung, nachweisen können. Auch bereits bestehende Ensembles sind eingeladen, sich zur Fortbildungsreihe anzumelden. Unsere Dozent*innen entscheiden anhand der angegebenen Vorkenntnisse über Ihre Teilnahme.
Die Fortbildung zur Musik des Mittelalters erfordert den persönlichen Einsatz aller Teilnehmenden. Die Bereitschaft und Fähigkeit zur intensiven Weiterarbeit und regelmäßigen Vor- und Nachbereitung zwischen den einzelnen Unterrichtsblöcken ist Voraussetzung zur Teilnahme. Einzelne Einheiten zu versäumen, ist nur in begründeten Ausnahmefällen und nach persönlicher Absprache möglich.
Kontakt
Richten Sie Ihre Fragen gern an:
bildung(at)burg-fuersteneck.de
+49 (0)6672-9202-0
Wir freuen uns auf Sie!