Kultur
Bildende und Darstellende Kunst

Kabarettakademie

In Kooperation mit der Bundesvereinigung Kabarett e.V.

Zehn Workshops, zwei offene Bühnen, eine Abschlusspräsentation und jede Menge Spaß!

Seit mehr als 20 Jahren treffen sich jedes Jahr im Sommer Kabarettist*innen, Chansonsänger*innen und Comedy-Künstler*innen im Herzen der Rhön. Sie nehmen an Workshops teil, tauschen Erfahrungen aus, knüpfen Kontakte und lassen ihrer Kreativität freien Lauf, um neue Inspiration zu finden. Dabei erhalten sie frische Impulse und haben jede Menge Spaß!

Jede*r ist herzlich eingeladen, die verschiedenen Formen des Kabaretts (Stand-up, Comedy, Chanson, Poetry-Slam und andere satirische Bühnenformate sind ausdrücklich eingeschlossen) selbst zu erleben und zu erfahren. Egal ob Anfänger*in oder schon lange als Amateur*in, Semiprofi oder Profi auf der Bühne – es gibt für alle noch viel zu lernen. Gerade die Mischung aus unterschiedlichen Erfahrungsstufen schafft den legendären Akademie-Spirit, der seit der ersten Kabarettakademie im Jahr 2004 viele Teilnehmer*innen regelmäßig zurückkehren lässt.

Die Teilnehmer*innen stellen sich aus dem umfangreichen Angebot ein individuelles Kursprogramm für die beiden Workshop-Blöcke (A: Mittwoch/Donnerstag, B: Freitag/Samstag) zusammen. Hier wird gemeinsam gearbeitet, Feedback ausgetauscht und die eigene Entwicklung vorangetrieben. Die Referent*innen sind erfahrene Bühnenprofis, die ihre langjährige Praxiserfahrung einbringen, um diesen Prozess zu unterstützen.

Zusätzlich gibt es am Donnerstagabend eine offene Bühne, auf der Teilnehmer*innen ihre eigenen Szenen und Fragmente ausprobieren können, die sie entweder mitgebracht oder während der Akademie erarbeitet haben. Am Samstagabend findet ein gemeinsamer Auftritt von Teilnehmer:innen und Referent*innen statt. Diese öffentliche Aufführung findet im Rahmen des Kultursommers Main-Kinzig-Fulda bei gutem Wetter auf der Open-Air-Bühne im Burghof statt. Damit bildet die „Kabarettnacht 2025“ einen der Höhepunkte der Kabarettakademie.

Die Kabarettakademie endet schließlich am Sonntagvormittag mit einer großen Werkstattaufführung. Hier präsentieren die Teilnehmer*innen der einzelnen Workshops ihre Arbeit. Nach dem gemeinsamen Mittagessen reisen alle gegen 13 Uhr ab.

A1: Lacht kaputt, was euch kaputt macht

Mittwoch - Donnerstag

Von der Idee zum Sketch

Griess vermittelt in diesem Workshop Art und Funktion der einzelnen Bestandteile von Humor und Satire, Witz und…

Von der Idee zum Sketch

Griess vermittelt in diesem Workshop Art und Funktion der einzelnen Bestandteile von Humor und Satire, Witz und Sketch, Sprüchen und Zitaten, um sie anschließend in der Praxis gleich anzuwenden. Vom Standup-Monolog über Kunst-Figuren, Sketche, mitsingbare Song-Parodien oder eigene Protestlieder bis hin zu kleinen und großen Parodien und zur satirischen Massenszene mit Publikumsbeteiligung  werden die Grundlagen des Bühnen-Daseins als Satiriker ausprobiert. In Einzel- und Gruppenarbeitsphasen wird in den zwei Workshop-Tagen garantiert eine Menge Text-Material erarbeitet, welches anschließend von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vertiefend weiter bearbeitet werden kann. Wer die Lacher auf seiner Seite hat, gewinnt erst die Aufmerksamkeit, dann die Diskurshoheit und schließlich auch die Sympathien der Zuhörer. Und mit jeder weiteren Pointe verankert der Redner sich im Gedächtnis und Herzen der Zuhörer. Hier wird vermittelt, wie Pointen stärker werden als vorhandene Meinungen im Publikum…  Die Praxis und der Spaß stehen im Vordergrund!
Robert Griess vermittelt in einer Mischung aus Theorie und Praxis Fertigkeiten, die allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern den Blick auf die (Bühnen-)Welt erweitern helfen.

A2: Atmung und Stimme

Mittwoch - Donnerstag

Wir atmen, tönen, quietschen, nörgeln, schleimen und frohlocken. Ob einlullend monoton, gebieterisch zackig, arrogant überheblich oder…

Wir atmen, tönen, quietschen, nörgeln, schleimen und frohlocken. Ob einlullend monoton, gebieterisch zackig, arrogant überheblich oder ewig lächelnd. Unsere Stimme macht Stimmung, gibt dem Gesagten die Bedeutung und bildet den Charakter einer Bühnenfigur oder Handpuppe. In diesem Workshop werden wir Resonanzräume erkunden, Sprechtechniken anwenden und unsere Stimme als Instrument erfahren. Atemübungen und kreative Elemente schaffen Ruhe und Aufmerksamkeit und sorgen für eine starke Präsenz. Vorerfahrungen sind weder notwendig, noch hinderlich. Bitte bequeme Kleidung und Sportschuhe mitbringen.

A3: Glaubhafte Figur – Bühnencharaktere entwickeln und hinterfragen

Mittwoch - Donnerstag

Komplexe und vielschichtige Bühnenfiguren sind aus dem modernen Kabarett nicht mehr wegzudenken. Sie sind nicht einfach nur Karikaturen…

Komplexe und vielschichtige Bühnenfiguren sind aus dem modernen Kabarett nicht mehr wegzudenken. Sie sind nicht einfach nur Karikaturen oder Stereotype, sondern realitätsnahe und glaubwürdige Charaktere, die es dem Publikum ermöglichen, sich mit ihnen zu identifizieren und in ihre Geschichten hineinzuversetzen.
In diesem Workshop wollen wir solche Bühnenfiguren entwickeln und/oder bestehende Bühnenfiguren hinterfragen. Die Teilnehmer*innen erfahren, wie sie ihre eigenen Figuren glaubhaft und nachvollziehbar gestalten. Dazu gehören: Charakterentwicklung: Wie entsteht eine Figur? Welche Faktoren sind wichtig? Motivation: Was treibt die Figur an? Was sind ihre Ziele und Wünsche? Konflikt: Was steht der Figur im Weg? Wie kann sie ihre Ziele erreichen? Umsetzung: Wie kann die Figur auf der Bühne dargestellt werden?
Der Workshop ist praxisorientiert und basiert auf Übungen, Feedback aus der Runde und Diskussionen. Die Teilnehmer*innen entwickeln wahlweise neue Figuren oder arbeiten an bestehenden Figuren aus ihrem Repertoire. Vorhandene Szenen (gern auch Fragmente) dafür unbedingt mitbringen!

A4: Moderation im Kabarett

Mittwoch - Donnerstag

Worum geht es: Auf jeden Fall nicht einfach darum, Nummern anzusagen und dann wieder von der Bühne zu verschwinden. Nein, es geht darum,…

Worum geht es: Auf jeden Fall nicht einfach darum, Nummern anzusagen und dann wieder von der Bühne zu verschwinden. Nein, es geht darum, das Heft in der Hand zu behalten. Mit Professionalität und Humor das Publikum wirklich zu unterhalten. Leicht soll es sein, locker, charmant und vor allem absolut sicher, manchmal auch bei kompletter Ahnungslosigkeit. 
Gerade im Kabarett sind kurzfristige Änderungen auf Grund von Ereignissen keine Seltenheit. Dann kann ich mich als Moderator eben nicht mehr genügend vorbereiten, ganz einfach, weil die Zeit fehlt. Ich muss aber auf die Bühne, also was tun? Wenn ich eine Ansammlung von Informationen, Programmpunkten, Hinweisen, Wünschen habe, wie bringe ich das alles in ein gutes Entertainment? Was spielt meine Persönlichkeit bei all dem für eine Rolle? Was hindert mich daran, auf der Bühne frei und locker zu präsentieren, einfach da zu sein? Bin ich privat auf der Bühne, denn ich spiele ja keine Rolle? Wir finden es heraus.
Und wie finden wir das heraus? Wir trainieren sicheres Auftreten mit Präsenz, Umgang mit eigenen Ängsten und Aufregung auf der Bühne, Moderationstexte unter Zeitdruck schreiben und präsentieren, Improvisationen zum Thema „Wenn was schief geht, was dann?“, Partnerbeziehung zum Publikum, z.B. mit Einwürfen umgehen und das Publikum als Spielpartner. Dies immer unter der Prämisse : „Ich bin der Chef!“

A5: Grundlagen des Schauspielens - Die Basis für den überzeugenden Auftritt

Mittwoch - Donnerstag

In diesem Kurs konzentrieren wir uns auf die Grundlagen des Schauspiels, die jeder Kabarettist beherrschen sollte: eine starke…

In diesem Kurs konzentrieren wir uns auf die Grundlagen des Schauspiels, die jeder Kabarettist beherrschen sollte: eine starke Bühnenpräsenz, das wirkungsvolle Einsetzen von Vorstellungskraft, Rhythmus und Status.
Wir machen Übungen, wie wir unsere Bühnenpräsenz strahlen lassen, und wir finden die richtigen Handlungen für die Szenen. 
Dieser Kurs bietet eine fundierte Basis für Kabarettisten, die ihre schauspielerischen Fähigkeiten gezielt auf- und ausbauen möchten. Es kann an bereits vorhandenen Szenen, bzw. Entwürfen gearbeitet werde. 

B1: Witzig reimen und mehr

Freitag - Samstag

Sie wollen das Publikum auf originelle Weise zum Lachen bringen? Sie wollen einen ungewöhnlichen Liebesbrief schreiben, oder einfach nur…

Sie wollen das Publikum auf originelle Weise zum Lachen bringen? Sie wollen einen ungewöhnlichen Liebesbrief schreiben, oder einfach nur so zum Spaß mit der Sprache spielen? 
In diesem Workshop wollen wir versuchen, Alltagsbeobachtungen, Gedanken, Gefühle und Haltungen zu bestimmten Themen in eine humorvolle Gedichtform zu gießen und vorzutragen.

Durch den Reim wird die Sprache auf eine andere Ebene gehoben, auf eine Spielwiese der Assoziationen. Was will ich erzählen? Damit fängt es an. Wir formulieren eine zentrale Frage und suchen brainstormingmäßig Assoziationen dazu. Welche Wörter verkörpern die Gedanken am treffendsten? Welche Reimworte finden wir dazu? In der Liste der gefundenen Begriffe ergeben sich Bilder, die im Kopf entstehen und miteinander interagieren. Welche Reimworte stehen in einem absurden Zusammenhang mit dem Ursprungswort? Statt das Naheliegende herzunehmen, bauen wir Umwege, um die Sache von einer ungewöhnlichen Perspektive zu betrachten. 
Statt „ich hab ne Maus in meinem Haus“ könnte man auch schreiben „bei mir wohnt ein attraktives Nagetier, das ist ne nachtaktive Plage hier“

Eigene Schreibversuche, Ideen, erlebte oder ausgedachte Geschichten sind der Stoff, mit dem wir arbeiten werden.

B2: Regie - Zwischen Aufmerksamkeit und Intention

Freitag - Samstag

Die Regie übernimmt die Rolle des ersten Zuschauers und bildet die Brücke zwischen Darsteller*in und Publikum. Welches innere Hören…

Die Regie übernimmt die Rolle des ersten Zuschauers und bildet die Brücke zwischen Darsteller*in und Publikum. Welches innere Hören braucht es, um dem Text eine klare Form zu geben und die Pointen präzise beim Publikum landen zu lassen? Und wie unterstützt die Regie die Darsteller*innen dabei, ihr volles Potenzial zu entfalten? 
Wann begleitet die Regie die Darsteller*innen (Aufmerksamkeit) und wann geht sie ihnen voraus (Intention)? Wie entwickeln wir eine Aufführungspartitur, die – wie ein Musikstück – in sich stimmig und fließend ist, zugleich aber Raum für Improvisation lässt?

In diesem Workshop können sowohl mitgebrachte als auch im ersten Workshop-Block entwickelte Texte und Sketche inszeniert werden; spontane kreative Prozesse sind ebenfalls willkommen. Bitte gebt an, wer Regie führen und/oder spielen möchte – auch die Teilnahme ausschließlich als Spieler*in ist möglich!

B3: Alles Chanson, oder was?!

Freitag - Samstag

Wenn EIN Coach nicht reicht…Bei diesem Interpretationsworkshop wirken die Coaches im Doppelpack: Gesang/Stimme und…

Wenn EIN Coach nicht reicht…Bei diesem Interpretationsworkshop wirken die Coaches im Doppelpack: Gesang/Stimme und Klavierbegleitung/Begleitung werden gleichermaßen unter die Lupe genommen! Dieser Workshop richtet sich gleichermaßen an singende Teilnehmer*innen, wie auch an Teilnehmer*innen, die mit einem Pianisten/einer Pianistin arbeiten oder sich selbst begleiten (Klavier, Gitarre etc.).

Gesang: Was ist ein Chanson? Wie kann ich ein Lied individuell interpretieren, welche Möglichkeiten habe ich mit meiner Stimme, welche mit der Begleitung? Wie kann ich meine Stimme gesund und vielfältig einsetzen? Was heißt es, einen eigenen Text zu interpretieren? Kommt beim Publikum eigentlich an, was ich sagen möchte? Welche Rolle spielt mein Körper und wie viel schauspielerisches Element verträgt überhaupt mein Chanson?

Begleitung (Option, bei Bedarf und Nachfrage): Welche Möglichkeiten habe ich als Begleiter*in, die Sänger*in durch das Stück zu tragen, die Emotionen oder Aussagen zu verstärken oder zu konterkarieren? Welche technischen Fähigkeiten brauchen noch Training oder sogar ein paar Tricks?

Stefanie Bremerich wirft am Klavier einen Blick auf eure Finger und Alexandra Broneske durchleuchtet eure Stimmbänder, bis keine Fragen mehr offen sind. Ob Anfänger beim Erkunden musikalischer Gebiete oder schon Profi  -  wir finden interessante und neue Wege, um euch als Gesamtkunstwerk auf die Bühne zu entlassen!

B4: Bunt & vielfältig: Szenische Formen für die Kabarettbühne

Freitag - Samstag

Ein Künstler erzählt am Bühnenrand. Zwei plaudern am Biertisch. Drei quatschen sitzend auf Stühlen miteinander... Fällt uns als…

Ein Künstler erzählt am Bühnenrand. Zwei plaudern am Biertisch. Drei quatschen sitzend auf Stühlen miteinander... Fällt uns als Bühnensituation wirklich nichts Besseres ein?

Das Kabarett bietet uns eine großartige Vielfalt von Bühnensituationen und Spielformen, die Abwechslung und Spannung in unsere Programme bringen. Unsere eigene Phantasie läuft dabei gern auf Hochtouren. Das Publikum wird überrascht, fasziniert und voller Begeisterung mitgerissen. Facettenreiches Kabarett ist Spannung pur.

In diesem Workshop erforschen wir lang bewährte und komplett neue szenische Möglichkeiten für die Kabarettbühne. Mit viel Spielfreude, Kreativität und Neugier erkunden wir, was mit unseren Textideen (noch) alles möglich ist. Solist*innen und Gruppenspieler*innen sind im Kurs herzlich willkommen.

B5: Bühnen - Improvisation

Freitag - Samstag

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, so der große Herrmann Hesse. Improvisationstheater beginnt stets aus dem Nichts heraus und endet…

„Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne“, so der große Herrmann Hesse. Improvisationstheater beginnt stets aus dem Nichts heraus und endet meist in unvorhersehbaren Geschichten, die Komik, Tragik und Absurditäten fröhlich durchmischen. Diese entstehen häufig in Zusammenarbeit mit dem Publikum.  
Ist es möglich, ganz allein eine ganze Show zu improvisieren? Ja, ist es!

In diesem Workshop werden Tools und Techniken gezeigt, mit denen sich Geschichten erzählen lassen. Dazu zählen unter anderen: Figurenwechsel, Perspektivwechsel, Stilkunde, Einfachheit und Bühnenpräsenz. Letztlich improvisieren wir tagtäglich auf Basis unserer Sozialisation, Überzeugungen und Einstellungen. Dabei benutzen u.a. angelernte Muster. In diesem Workshop machen wir uns diese Muster bewusst und lernen diese für Bühnenauftritte zu nutzen und gegebenenfalls auch zu transformieren.

Mit Übungen für Stimme und Körper und dem Training verschiedener Spielformen nähern wir uns auf spielerische Weise der eigenen Improvisation und entdecken dabei ein womöglich noch verborgenes Ausdrucks- und Kreativitätspotential. Weitere Inhalte des Kurses sind: Erzählstrukturen der Heldengeschichte und Möglichkeiten nonverbaler Improvisation.

Themen:
Grundprinzipien des Improtheaters
Wahrnehmung
Kreativität und Spontaneität
Viewpoints
Heldengeschichte / Storytelling
Dramaturgien und Formate
Solo-, Partner- und Gruppenimpro
Übungen, Games, Körper-, und Stimmtraining



16.07. - 20.07.2025

Kurs-Nr. 25-10781
 10.00 Uhr  13.00 Uhr
Lf

Dieses Seminar ist mit 4 Tagen als hessische Lehrerfortbildung akkreditiert worden.

Kursgebühren:*
 
835 - 935 € (inkl. Ü/VP/Einzelzimmer)
735 - 835 € (inkl. Ü/VP/Doppelzimmer)
367,50 € Jugendtarif, 514,50 € Sozialtarif (jeweils inkl. Ü/VP/DZ)
Kabarettakademie
Referent*in
Organisator. Leitung