Erinnerung, sprich! Oder: Von der Kunst, Gefühle in Worte zu übersetzen, um mit Wörtern Gefühle auszulösen
Freies Schreiben
Wie lassen sich Gefühle und Gedanken, Empfindungen und Erinnerungen angemessen zu Papier bringen? Wie geht ein Mensch mit seinem poetischen ICH um? Schreiben als Schlüssel zur Seele schafft einen besonderen Zugang zum eigenen Innenleben, über das freie Schreiben werden Bewusstseinskanäle bewusst aktiviert.
Erinnerungen sind die Quelle unserer Sicht auf die Welt und so gut wie immer der Stoff der Literatur. Das berühmteste Beispiel für literarisierte Erinnerung ist Marcel Prousts Jahrhundertoman „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Und auch die Bücher der Nobelpreisträgerin Annie Ernaux brillieren mit der subjektiv erinnerten Rekonstruktion des eigenen Lebens, ebenso wie die Arbeiten von Joan Didion. Jeder Mensch speichert all seine Erfahrungen ab, erinnert sich aber nur an wenige. Die erfahrenen Autoren Thomas Lang und Christian Schüle üben in diesem Schreibkurs, mit sprachlichen Mitteln die Erinnerungen zu heben und in eine jeweils angemessene Sprache zu übersetzen. Sie schaffen Denkräume für psychologische Annäherungen und philosophische Gespräche über die Magie der Erinnerung. Der Kurs ist ideal für all jene, die Freude am freien Schreiben haben, die ihr Schreiben verbessern, sich mit anderen darüber austauschen und das eigene Gedächtnis als Inspirationsquelle nutzen wollen.
27.05. - 31.05.2026
Dieses Seminar ist mit 4 Tagen als hessische Lehrerfortbildung akkreditiert worden.
Wichtiger Hinweis:
Diese Veranstaltung kann bei Bedarf als Lehrerfortbildung akkreditiert werden, wir bitten um Hinweis hierzu im Feld „Bemerkungen“ bei der Anmeldung. Bitte beachten Sie, dass wir eine Akkreditierung nur bis 4 Wochen vor Seminarbeginn beantragen können.

Christian Schüle, geboren 1970, ist Schriftsteller, Essayist und Publizist. Er studierte Philosophie, Soziologie und Theologie an den Universitäten München und Wien und lebt als freier Autor in Hamburg und München. Er war sechs Jahre lang Redakteur und Autor im Dossier der Wochenzeitung DIE ZEIT, arbeitete für GEO und National Geographic und schreibt regelmäßig für mare, den Bayerischen Rundfunk und den Deutschlandfunk. Seine Texte wurden mehrfach ausgezeichnet.

Nach dem literaturwissenschaftlichen Studium in Frankfurt am Main zog Lang 1997 nach München. 2002 erschien der erste Roman Than, ausgezeichnet mit dem Bayerischen Staatsförderungspreis Literatur und dem Marburger Literaturpreis. 2005 erhielt Lang für einen Auszug aus Am Seil den Ingeborg-Bachmann-Preis. Es folgten weitere Romane und Erzählungen, zuletzt 2019 Freinacht.