Freie Improvisation - zwischen Stille und musikalischer Präsenz
Freie Improvisation ist eine musikalische Ausdrucksform, die aus dem Moment heraus entsteht. Sie öffnet den Spielenden ein weites kreatives Feld, von kompletter Freiheit, d.h. ohne jegliche Absprachen, bis hin zu mehr oder weniger klaren Vereinbarungen (Komposition). In diesem musikalischen Kosmos gibt es unbegrenzte Möglichkeiten musikalischer Kommunikation, Gestaltung und Interaktion, die wir gemeinsam erforschen und ausprobieren werden. Stille ist dabei nicht nur akustisch betrachtet die „Leinwand“ der Musik. Die Voraussetzung von Leere bzw. Absichtslosigkeit als Basis spontaner und müheloser Kreativität beschreibt der renommierte Jazzpianist Kenny Werner in seinem Buch „Effortless Mastery“. Er nennt es „The Space“, in dem wir natürlich nicht nur musikalisch verbunden sind.
Diese Idee hat Andreas Burckhardt aufgegriffen und erforscht. Kann man miteinander improvisieren, ohne sich zu hören oder zu sehen?
Gemeinsam mit Willi Hanne, Clara Däubler und Eike Wulfmeier entstanden während des Corona Lockdowns zu täglich verabredeten Zeiträumen viele kurze Improvisationen mit verblüffenden Ergebnissen dokumentiert auf der CD Spaces - Together Alone oder auf Video „Locked Times, Open Spaces“.
Andreas Burckhardt und Willi Hanne kennen sich schon seit unzähligen Jahren und verfügen beide über einen großen improvisatorischen Erfahrungsschatz, den sie gerne mit den Teilnehmer/innen teilen möchten. Sie sind gemeinsam Teil des Tonhallen Orchesters und erforschen dort die Möglichkeiten kollektiver Improvisation. Mit ihrer entspannten Offenheit, Spontaneität und Ausdrucksfreude schaffen beide einen unbeschwerten kreativen Raum für die Improvisation.
Wiebke Burckhardt wird diesen Workshop mit Übungen zum Thema Stille, innerer Wahrnehmung und Präsenz begleiten und auch bei individuellen Anliegen zur Seite stehen.
09.01. - 12.01.2025
Dieses Seminar ist mit 3 Tagen als hessische Lehrerfortbildung akkreditiert worden.
Andreas Burckhardt kam 1985 nach Hannover um Jazz zu studieren. Die Vielfalt des Jazz inspirierte ihn als Musiker zu vielen, auch genre-übergreifenden Musikprojekten, aber auch als Lehrer organisierte und leitete er unzählige Workshops und Seminare in Deutschland und Italien. Im Sinne einer umfassenden Musikvermittlung entwirft er dabei immer wieder neue Workshopformate.
Mich interessiert, was uns ermöglicht, die Gegenwart zu erfahren. Diesen Moment wirklich zu erleben- die Übung der Meditation ist hierzu ein Weg, den ich schon seit dem Studium eingeschlagen habe. Immer wieder neue Zugänge zu dieser Erfahrung zu finden, ist mir eine große Freude. Improvisation ist für mich auch Meditation und ich lade als Meditationslehrerin/ Mentorin/ Performative Tänzerin in meinen Kursen Menschen ein, sich auf das Wagnis der Gegenwart einzulassen.