Renate Coch war nicht nur eine unserer treuesten und verlässlichsten Referentinnen bei der Kabarettakademie – sie war Herz, Hirn und Humor in einem. Seit vielen Jahren hat sie mit unerschütterlichem Engagement aufstrebende Talente gefördert, gestärkt, gefordert und begleitet. Sie hat nicht einfach unterrichtet. Sie hat Menschen gesehen. Hat sie ernst genommen, bevor sie selbst wussten, dass sie etwas zu sagen haben.
Ihr Blick war glasklar, ihr Herz weit. Sie hat treffsicher herausgearbeitet, worauf es ankommt – in Texten, in Bühnenfiguren und in Menschen. Und sie hat das immer auf ihre ganz eigene, warmherzige, humorvolle Art getan. Mit echtem Interesse, mit Zuneigung, mit großem Respekt. Ihre Workshops waren brillant, weil sie eine Schule des Miteinanders waren. Wer bei ihr gelernt hat, hat nicht nur fürs Kabarett gelernt – sondern immer auch fürs Leben.
Ihr Wirken ging weit über unsere Akademie hinaus: Mit der Bundesvereinigung Kabarett, beim Kabarettfestival in Cottbus, vor allem aber mit ihrem eigenen Comedyinstitut in Köln hat sie über Jahrzehnte Bühnen für andere gebaut. Sie hat Räume geschaffen, in denen neue Stimmen wachsen konnten – frech, klug, politisch, komisch. Denn sie hat nicht nur an das Können ihrer Schützlinge geglaubt, sie hat es geweckt. Mit Geduld, mit wachem Verstand, mit einem Lachen, das ansteckend war, und mit einer Haltung so klar wie eine gute Pointe.
Dass sie krank war, wussten wir. Dass sie trotzdem bis zum Schluss so viel gegeben hat, hat uns tief beeindruckt. Jetzt ist ihr Kampf zu Ende. Und obwohl wir traurig sind, sind wir auch dankbar, dass sie nun Frieden finden darf.
Liebe Renate, wir vermissen Dich. Deine Stimme, Deine Klarheit, Dein Lächeln, Deinen trockenen Kommentar zur rechten Zeit.
Was bleibt? Eine Lücke. Aber auch ein Vermächtnis. Und Menschen, die durch Dich gelernt haben, ihre Stimme zu finden. Danke. Von Herzen.
Deine Kabarettakademie, Akademie Burg Fürsteneck e.V., Bundesvereinigung Kabarett, Förderverein Kabarett und Chanson